Inmitten von Ziegengemecker und idyllisch gelegenen Obstwiesen liegt das Gut Altenoythe in – wie der Name schon vermuten lässt – Altenoythe. Wer auf den Hof fährt kann gar nicht anders als sich wohlfühlen. Vor allem, weil Jan und Anne, die Besitzer des Hofes jeden herzlich auf dem Hof empfangen. Aber bitte mit vorheriger Ankündigung.
Anne ist Käserin und stellt mit ihrer Mitarbeiterin Marlies absolut leckeren Käse her. Kein Käse, den Liebhaber eines milden Goudas schätzen würden. Aber jeder andere Käseliebhaber, der auch würzigere Käsesorten mit Genuss isst, kommt hier voll auf seine Kosten. Hier bekommt ihr keinen 0815-Käse, sondern Käse mit Geschmack und Charakter.
Die Milch kommt direkt aus der Nachbarschaft, vom Milchviehbetrieb Laing. Regionaler geht’s nicht. Anne holt die Milch mit ihrem Milchtank direkt vom Hof ab.
In dem 500 Liter Käsekessel der Käserei können bis zu 50 kg unterschiedlichsten Käse pro Tag hergestellt werden. „Um den echten Geschmack unserer Käse zu erlangen, verarbeiten wir die Rohmilch sehr vorsichtig und möglichst unverändert. Das bedeutet für uns, dass wir den natürlichen Fettgehalt nutzen und Schnitt- und Hartkäse aus Rohmilch produzieren“, sagt Anne. Das Sortiment umfasst verschiedene Schnittkäsesorten, Hartkäse und Weichkäse. Den beiden Frauen bereitet es immer viel Freude mit neuen Käsespezialitäten zu experimentieren und sich auch für die neuen Kreationen immer wieder neue Namensgebungen zu überlegen. So ist ein Käse zum Beispiel den Nachbarn gewidmet.
Gut zu wissen: Gereift werden alle ihre Käse mit einer Naturrinde, die sich aus Rotschmierebakterien bildet. Dies erfordert viel Handarbeit und Zeit. Immer wieder wird der Käselaib mit Flüssigkeiten, die Rotschmierebakterien enthalten, eingerieben und mindestens drei Monate gereift. Der Hartkäse mindestens sechs. Seit Jahrhunderten wird die Technik der Rotschmierebakterien beim Käsen angewendet. Die Bakterien vom Typ Brevibacterium linens bilden Carotine, die der Käserinde seine typische Farbe geben, aber auch für dessen kräftigen, aromatischen Geschmack sorgen.
„Wir arbeiten regional, dies bedeutet, dass wir regional produzieren und vermarkten. Das heißt aber auch, dass regionale Besonderheiten in unseren Produkten zu schmecken sind und wir der Region ein Gesicht geben wollen“, erzählt Anne. Mit ihrem Aronia-Käse verbinden sie zum Beispiel ihren Anbau des regionalen Superfoods Aroniabeere und ihre Käseherstellung.
Das Anlegen eines Aroniafeldes war der Startschuss für ihren Obstanbau, den der studierte Landwirt Jan nun seit 2013 betreibt. Seither kamen.Seither kamen Quittenbäume und ganz Äpfel, Birnen und Zwetschen zum Selbstpflücken dazu. Außerdem probieren sie neue Obstarten und Wildobst wie Felsenbirne, Kornellkirsche und Haskap aus.
Ein Besuch der Obstwiesen lohnt sich sehr. Eine idyllische Atmosphäre begrüßt einen dort. Und wer es nicht schafft die Obstwiesen und den Käseladen in Altenoythe zu besuchen, kann sich die Produkte natürlich bei uns bestellen. Aus den Früchten stellt Jan verschiedene Säfte her. Apfelsaft, Aroniasaft und ein Apfel-Aronia-Saft. Aus der Aroniabeere stellt das Gut auch Likör und Geist her. Hier darf man jedoch nicht bei dem Wort „Beere“ an einen zuckersüßen Likör denken. Durch die natürliche Bitterkeit der Beere und ihre gleichzeitige angenehme Süße entsteht ein angenehmer und fruchtiger Geschmack.
Gut zu wissen: Die Aroniabeere ist in ihrer Verwendung super vielfältig, aber leider noch viel zu unbekannt. Obwohl sie ein regionales Superfood ist und den hochangepriesenen Vertretern aus internationalen Räumen, wie zum Beispiel der Gojibeere, auf jeden Fall in ihren Nährwerten das Wasser reichen kann. Neben Vitaminen wie Vitamin E, Beta-Carotin und Folsäure und Mineral- und Ballaststoffen wie Kalium, Calcium, Eisen und Zink, weisen die Aroniabeeren einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, den Polyphenolen auf.Polyphenole sind Farb- und Geschmacksstoffe, die die Pflanze vor der Sonne oder Fressfeinden schützen. Polyphenole sorgen auch für den typischen Geschmack und die Farbe einer Frucht.Doch darüber hinaus können sie dazu beitragen der Entstehung von Tumoren entgegenzuwirken. Sie sind entzündungshemmend, antioxidativ und blutdruckregulierend. Die Aroniabeere stärkt mit ihren Inhaltsstoffen also insgesamt unser Immunsystem.
Wenn ihr eurem Körper mit den Wirkstoffen der Aroniabeere etwas Gutes tun wollt, testet doch mal Jans Tipp aus: Er trinkt jeden Tag zu jeder Mahlzeit eine Schnapsglas Menge Aroniasaft. Mehr aber auch bitte nicht, denn die Aroniabeere kann sich durch ihre Bitterstoffe auch reizend auf den Magen auswirken. Also tastet euch vorsichtig heran. Der Geschmack des Saftes wird euch aber bestimmt von diesem täglichen Ritual überzeugen.